Frauen und Männer träumen unterschiedlich - und daran hat auch die Emanzipation in den vergangenen 40 Jahren nichts geändert. Während sich Männer nachts eher mit Gewalt, Sex und Beruf beschäftigen, geht es bei Frauen nach wie vor vermehrt um Familienangehörige und Gefühle.
Das berichtet das Magazin «Psychologie heute» unter Berufung auf eine deutsche Langzeitstudie mit mehreren tausend Erwachsenen. Demnach drehen sich Männerträume oft um körperliche Aggression und Sexualität. Ausserdem kommen darin mehr Männer als Frauen vor. Häufiger als bei Frauen geht es um die Arbeitswelt, um Waffen und darum, Ziele zu erreichen.
Wenn Frauen dagegen von Aggression träumen, richtet sich diese vorwiegend gegen die Schlafende selbst. In ihrem Schlaf geht es häufiger um traurige Dinge oder solche, die depressiv stimmen. In Frauenträumen kommen beide Geschlechter gleich oft vor. Zentrale Themen sind nahe stehende Personen und Gefühle. Ausserdem träumen sie häufiger als Männer von Innenräumen. Zudem tauchen Haushaltsgegenstände und Kleidungsstücke öfter auf.
Der Schlafforscher Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Edgar Piel vom Allensbacher Institut für Demoskopie werteten Interviews über Trauminhalte aus den Jahren 1956, 1970, 1981 und 2000 mit mehreren tausend erwachsenen Männern und Frauen aus.
Langzeitanalysen zeigten, dass die Geschlechterunterschiede in den Trauminhalten seit mehr als 40 Jahren gleich geblieben sind. Obwohl die Arbeitswelt nun ein fester Bestandteil im Leben vieler Frauen ist, träumen sie immer noch deutlich seltener von ihrem Beruf als Männer. Die Originalstudie ist im Journal «Personality and Individual Differences» (7/2005) erschienen.
9.12.2005
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