2.05.2004

Interview mit der Fahndung

Nahezu jeder kennt sie. Sie reden leutselig, freundlich und sicher nicht untaktisch mit den DrogenkonsumentInnen in der Szene. Die Fahndung geniesst auf der Gasse einen im Vergleich zu ihrer Tätigkeit - Polizeiarbeit - doch sehr guten Ruf. Für einige Anfragen der PüB stellte sich Detektiv R. M. (20 Jahre Polizeidienst, davon sieben Jahre Fahndung) zur Verfügung.

PüB: Was geht eigentlich in einem vor, wenn man jahrelang immer dieselben Kleinstdealer (Finanzierung des Eigenbedarfs) oder langjährige, wohlbekannte DrogenkonsumentInnen wegen Trämlibussen oder Aehnlichem in den Knast bringt?

R.M.: Ja, ich sehe da vor allem auch den sozialen Aspekt. Vielen Süchtigen auf der Gasse geht es nicht so gut. Im Gefängnis haben sie zum Teil das, was ihnen draussen fehlt: Kostenlos Kost und Logis, können wieder mal duschen, etc.. Ich rede dann schon mit ihnen, sage: "lauf doch das nächste mal, statt schwarzfahren, oder kauf Dir als erstes, wenn du vom Sozialamt kommst, ein U-Abo". Und sie sagen dann auch "ja,ja, hast ja recht, ich machs". Und sie glauben und wollen es in dem Moment auch. Aber kaum sind sie draussen, vergessen sie es.